Formholz
Vom Buchenstamm zum fertigen Design
Positive Materialeigenschaften von Formholz
Produktwiege Buchenwald
Im Alter von etwa 120 Jahren wird das Buchenstammholz geerntet. Die Forste in Deutschland werden seit mehr als 300 Jahren nachhaltig bewirtschaftet. Das bedeutet, dass nur so viel Holz gefällt wird, wie nachwächst.
Wir sind gemäß FSC (C135245) und PEFC (DC COC0255/05) zertifiziert und damit „Chain of Custody“. Das bietet unseren Kunden die Sicherheit, ausschließlich Holz aus nachhaltigem Anbau zu kaufen.
Vorteile von Buchenholz
Buchen liefern splitterfreies, schlagfestes Hartholz mit großer Zug-, Druck-, Biege- und Scherfestigkeit. Das Buchenfurnier ist langlebig und robust und lässt sich sehr gut mit Edelfurnieren und Schichtstoffen gemeinsam verleimen. Unzählige Varianten der Gestaltung lassen sich z.B. aus einer Schalenpressform herstellen. Formteile aus Becker Incendur® erfüllen den Anforderungssatz R1/R2/R6 für die Gefahrenstufe HL2 nach DIN EN 45545-2:2020-10.
Formholz-Produktion:
Vom Furnier zu Ihrem Wunschprodukt
Becker Brakel verfügt über eine große Auswahl an Bearbeitungsmaschinen und -stationen, um Ihre Produktanforderungen effizient umzusetzen:
Furniererzeugung
Wir sind auf die Erzeugung hochwertiger Furniere spezialisiert und bieten das komplette Know-how mit Blick auf Logistik, Technik und Qualität:
- Holzlager für 15.000 Festmeter Buchenstammholz
- große Dämpfkapazität
- eigene Furniererzeugung auf einer vollautomatischen Hochleistungsschällinie
- Schälung von vier Furnierdicken als Standard
- elektronische Furniersortierung mit acht Qualitätsstufen
Pressen
- mehr als 100 Flach-, Zweiseiten- und Dreiseitenpressen
- hohe Ausbringungsmengen und Präzision durch Alupresswerkzeuge
- garantiert hohe Formtreue durch induktionsbeheizte Presswerkzeuge
- Einsatz hochqualitativer spezifischer Klebstoffe, je nach Produktanforderung
CNC-Verarbeitung
- 19 CNC-Bearbeitungszentren
- eigener Vorrichtungsbau mit maximaler Flexibilität
- großes Angebot an Konturvarianten
Lackierung
Becker Brakel verfügt über eine Vielzahl eigener Beschlaglösungen, die in Kombination mit unseren Formteilen eingesetzt werden. Auf Kundenwunsch werden Formholz-Oberflächen durch Ölen, Lackieren oder Aufpressen von Melaminschichten geschützt. Das Bedrucken mit Logos etc. ist möglich, darüber hinaus stehen dekorative Schichtstoffe (HPL/CPL) zur Verfügung.
Werkzeugübersicht:
Datenbank mit allen relevanten Presswerkzeugen
Aus einem Bestand von 1.400 Presswerkzeugen stellen wir kundenindividuell Sperr- und Schichtholzformteile her. Ob Sitze, Schalen, Lehnen, Radius- oder U-Formteile, Zargen, Tabletts, Tischbeine, Armlehnen oder Stuhlholme: Eine detaillierte Formenübersicht finden Sie hier. Manche der gezeigten Werkzeuge befinden sich im Kundenbesitz, daher dürfen wir aus diesen nur nach vorheriger Genehmigung Formteile pressen. Wenn Sie sich jedoch für eine dieser Formen interessieren, vermitteln wir Ihnen gerne die Nutzungsrechte. Eine Werkzeugbenutzungsgebühr muss mit dem jeweiligen Eigentümer zusätzlich vereinbart werden.
Projektbeispiele Formholz:
Möbel, Dekoration, Kunst und mehr: Highlights unserer Verformungstechnik.
Wissenswertes über Formholz:
Geballtes Becker Know-how.
Sie haben Fragen rund um die Herstellung, Bearbeitung oder Materialeigenschaften von Formholz?
Hier haben wir die wichtigsten Antworten und Informationen für Sie zusammengestellt.
Werkzeuge für Formholz: Wir wissen weiter!
Kann ich ein Formteil aus dem Formholz-Kompendium “Der Becker” oder der Becker-Produktübersicht als Muster bestellen?
Generell können Sie Muster für Prototypen erhalten. Sofern wir einzelne Rohlinge am Lager haben, können wir Ihnen diese kurzfristig gegen Selbstkosten liefern. Unsere Presswerkzeug-Datenbank informiert Sie im Übrigen über unser Herstellungsprogramm und über die Vielzahl der technischen Produktionsmöglichkeiten. Es enthält auch Formteile aus Werkzeugen, die sich im Eigentum unserer Kunden befinden und aus denen wir ohne Genehmigung keine Teile pressen können.
Wann sollte man ein Werkzeug aus Aluminium einem Holzwerkzeug vorziehen?
Ein Aluminiumwerkzeug ist zu bevorzugen, wenn der Rohling stark zu verformen ist, eine besonders hohe Präzision erforderlich ist oder wenn hohe Produktionszahlen geplant sind.
Was kostet ein Presswerkzeug?
Der Preis hängt ab von Größe, Art und Komplexität des Formteils. Die Kosten für ein Presswerkzeug aus Holz mit Aluminiumheizplatten liegen bei 3.000 Euro aufwärts, für ein Aluminiumpresswerkzeug bei rund 7.000 Euro.
Warum bevorzugen Sie beim Pressen elektrisch beheizte Werkzeuge?
Elektrisch beheizte Werkzeuge sind besonders präzise, weil sie eine sehr gut zu steuernde, gleichmäßige Wärmeverteilung erzeugen. Damit erreichen wir eine höhere Formstabilität.
Auf den Punkt gebracht: Formholz-Produktion
Mit welcher Lieferzeit ist zu rechnen?
Aufgrund des dreistufigen Herstellungsprozesses (Furnierherstellung, Pressen, Bearbeiten) und der auftragsbezogenen Produktion ist eine Lieferzeit von rund vier bis sechs Wochen üblich. Eine Verkürzung dieser Lieferzeit ist durch unser Flex-Order-System bei entsprechenden Auftragsgrößen möglich.
Welche Mindestbestellmenge gibt es?
Für eine wirtschaftliche Produktion ist eine Mindestlosgröße von 250 Stück notwendig. Im Einzelfall kann aber auch eine geringere Stückzahl pro Auftrag vereinbart werden.
Kann man bei Ihnen auch fertig lackierte Formteile beziehen?
Welche Lackoberflächen sind möglich?
Kann man auch Edelfurniere verpressen?
Was sind die größten Abmessungen für Formteile?
Wir können bis zu einer Furnierlänge von 2.220 mm brutto schälen. Die Breite wird begrenzt durch die Größe der Pressen. Sie beträgt 1.300 mm.
Welcher kleinste Radius ist möglich?
Kaum zu glauben, dass sich Furniere mit einem Radius von 5,5 mm um 180° in Form biegen lassen, ohne dabei zu reißen. Hier haben wir den Beweis angetreten. Das Deckfurnier ist Faux-Quartier gemesserte europäische Eiche. Sie zeichnet sich durch eine streifige Anmutung aus. Das eignet sich besonders gut für eine horizontale Furnierrichtung. Ein blumiges Furnier würde zu einer Seite abfallen, was eine optische Beeinträchtigung bedeuten würde.
Kann der von Ihnen verwendete Leim die E1-Norm erfüllen?
Ja: Unser Leimsystem unterschreitet deutlich den Grenzwert, der in der E1-Norm festgelegt ist. Die Einhaltung wird regelmäßig durch ein unabhängiges Prüfungsinstitut überprüft.
Kann man Formholz mit anderen Materialien kombinieren?
Ja: Formholz lässt sich mit Schichtstoff (HPL/CPL), Dekorpapieren, Grundierfolien, Aluminium und ähnlichen Materialien direkt verpressen.
Was ist der Unterschied zwischen Fertigungstoleranz und Formtoleranz?
Die Fertigungstoleranz beschreibt die Maßabweichung, die durch maschinelle Bearbeitung des Teils entsteht (Fräsen, Bohren, Schleifen). Sie ist üblicherweise sehr gering und liegt im Bereich von zehntel Millimetern. Formtoleranzen dagegen entstehen durch Feuchtigkeitsänderungen im Raumklima. Dadurch können sich Öffnungswinkel verändern oder flächige Formteile verziehen. Dies ist bei Konstruktion und Design von Formteilen zu berücksichtigen.
Wie lange dauert es, ein Formteil zu pressen?
Um eine gute Verleimung zu erzielen, muss das Teil unter Druck und Wärme ausreichend lange in der Presse verweilen. Es gilt folgende Faustformel: Stärke des Teils in Millimeter geteilt durch 2 plus 4 Minuten.
Warum müssen die Stämme vor dem Schälen 48 Stunden gedämpft werden?
Das Holz muss für den Schälvorgang ausreichend geschmeidig sein, was wir mit dem Dämpfen erreichen. Dazu werden die Stämme zwei Tage lang in besonderen Dämpfgruben mit heißem Wasserdampf befächert. Zudem wird durch diesen elektronisch gesteuerten Prozess eine gleichmäßige Tönung des Holzes erzeugt. Mit unserem Verfahren können wir somit ganzjährig eine gleichmäßige Holzfarbe gewährleisten.
Entwicklung von Formholzteilen – Basisinfos
Können Sie Prototypen herstellen?
Durch die langjährige Erfahrung im Prototypenbau und in der Entwicklung von Formholz für unterschiedlichste Anwendungsbereiche können wir auch kurzfristig Modelle bauen. Dazu unterhalten wir eigens eine Entwicklungswerkstatt mit zehn qualifizierten Tischlern und Modellbaumeistern. Hier entstehen Muster, Prototypen und sonstige Vorrichtungen. Durch den Einsatz unseres einzigartigen Sitzsimulators sind wir in der Lage, in wenigen Stunden und in Zusammenarbeit mit Ihnen „besitzbare“ Stuhlmodelle zu schaffen.
Warum sollte der Zulieferer schon frühzeitig in den Entwicklungsprozess integriert werden?
Die Erfahrung zeigt, dass gerade am Anfang einer Entwicklung die Entscheidung über Ausführung und Design einen wesentlichen Einfluss auf die Kosten für das Endprodukt haben. Mit unserem langjährigen Know-how können wir dabei helfen, frühzeitig die Weichen für ein optimales Preis-Leistungsverhältnis zu stellen.
Welche Zeichnungsformate können in Ihrer Konstruktionsabteilung verarbeitet werden?
Unsere Konstrukteure sind spezialisiert auf Rhinoceros 7 (.3dm), AutoCAD LT2020 (.dwg und .dxf), Creo 6.0 und Mastercam. Darüber hinaus können bei uns alle gängigen Dateiformate wie .step oder .iges gelesen und verarbeitet werden.
Formholz-Material: Holzart, Schwere, Furnierdicke und mehr
Welche Anwendungsbereiche gibt es für Formholz?
Die vielfältigen Material- und Designvorteile bringen es mit sich, dass der Anwendungsschwerpunkt im Möbelbau liegt. Daneben wird Formholz aber auch für Spielzeuge, Fahrzeugbau, Innenausbau, bei Musikinstrumenten, für Accessoires sowie in der Technik (Kabeltrommeln, Transportwannen u. ä.) verwendet.
Warum nimmt man eigentlich Schälfurniere?
Die Herstellung von Schälfurnier ist deutlich preiswerter und damit wirtschaftlicher als Messerfurnier, denn dieses Furnier muss aufgrund seiner relativ schmalen Streifen immer erst zu einem ausreichend großen Furnierblatt zusammengefügt und geklebt werden.
Warum entscheiden Sie sich für Buchenholz?
Aufgrund seiner Zähigkeit, Flexibilität, Bearbeitungs- und Verformungsmöglichkeiten. Darüber hinaus überzeugt uns das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis von Buchenholz.
Ist Formholz schwer entflammbar herstellbar?
Ja: Mit unserem Becker Incendur®-Verfahren stellen wir schwer entflammbare Formteile her, die die international geltenden Normen erfüllen. Diese werden u.a. bei Bahnsitzen sowie der Bestuhlung von Flughäfen eingesetzt.
Wie dick ist das Furnier, das Sie herstellen?
Wir produzieren drei Standardstärken: 1,1 mm / 1,5 mm / 2,3 mm. Daneben gibt es die Sonderstärke von 0,8 mm. So können wir auch Teile produzieren, die sehr enge Radien benötigen.
Was ist der Unterschied zwischen Schichtholz und Sperrholz?
Beim Schichtholzaufbau werden die Furniere alle in die gleiche Faserrichtung gelegt und verleimt. Damit wird eine sehr hohe Zugfestigkeit erreicht – genau richtig für Holme, Armlehnen und die Seitenteile von Freischwingern. Beim Sperrholzaufbau werden die Furniere kreuzweise gelegt („abgesperrt“). So erhält man eine hohe Formstabilität bei flächigen Teilen, wie zum Beispiel bei Sitzen, Lehnen und Sitzschalen.
Wie schwer ist Buche pro Kubikmeter?
Das Rohholz Buche wiegt durchschnittlich 680 kg/m³ (bei 12 % Feuchtigkeit).
Woher bekommen Sie Ihr Buchenstammholz?
Unsere Einkaufsregionen liegen direkt vor unserer Haustür: Wir beziehen unser Holz vorrangig aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen.
Wie wird die Stammholz-Verfügbarkeit aus den lokalen Buchenwäldern gewährleistet?
Das Rundholz, das wir einsetzen, kommt ausschließlich aus nachhaltiger, deutscher Forstwirtschaft. Nachhaltigkeit bedeutet, dass nur so viel Holz eingeschlagen wird, wie nachwächst. Durch das strenge Gesetz der Nachhaltigkeit ist die Versorgung auch für die kommenden Generationen gesichert. Die deutschen Forste sind zertifiziert nach den ökologischen Gütesiegeln „PEFC“ (“Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“) und „FSC“ (Forest Stewardship Council). Beide Organisationen setzen sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung und den Erhalt der Wälder mit ihren vielfältigen Funktionen ein. In Deutschland sind aktuell 1,35 Mio ha nach FSC und 7,6 Mio ha nach PEFC zertifiziert. Wir sind als „Chain of Custody bei beiden Organisationen zertifiziert.
Wie sieht allgemein die Ökobilanz bei Becker Brakel aus?
Unser gesamter Fertigungsprozess ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet:
Beginnend mit den sehr kurzen Transportwegen des zertifizierten Buchenstammholzes von max. 60 km aus den umliegenden heimischen Wäldern, werden die beim Schälen anfallenden Holzreste zur Weiterverarbeitung an die Spanplattenindustrie geliefert. Weitere Holzreste, die beim Fertigungsprozess anfallen, werden dem firmeneigenen Heizwerk, das mit umfangreichen Filtern ausgestattet ist, zugeführt, sodass wir beträchtliche Einsparung an Primärenergie erzielen: Die Energie aus unserem Heizwerk speist die Dämpfgruben, den großen Furniertrockner sowie die eigene Heizung. Darüber hinaus liefern wir übrigbleibende Prozesswärme an ein Unternehmen in der Nachbarschaft per Nahwärmeleitung.
Die Bindung von CO2 in allen unseren Produkten wie z. B. Formholzschalen oder Schichtholzholmen bleibt während der langjährigen Nutzung erhalten. Werden die Produkte abschließend energetisch verwertet, entstehen wiederum Wärme und Strom.
Unsere Materialien